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Seuchenserie im italienischen Olympia-Kader: Ski-Ass äußert sich nach schwerer Verletzung

Schnalstal (Italien) – Ganz Italien freut sich gespannt auf die Olympischen Winterspiele 2026, die im Februar in Mailand und Cortina d’Ampezzo stattfinden werden. Doch das italienische Damen-Ski-Alpin-Team scheint von einer Pechsträhne heimgesucht zu sein. Bereits die dritte Fahrerin zog sich eine gravierende Verletzung zu und muss ihren Traum von Olympia auf heimischem Boden begraben.

Am vergangenen Mittwoch erlitt Marta Bassino (29) beim Training im Schnalstal in Südtirol eine schwere Blessur. Die zweifache Weltmeisterin stürzte und zog sich dabei nicht nur einen Bruch am Schienbeinkopf zu, sondern auch einen Innenbandriss am linken Knie.

Noch am Mittwochabend wurde sie in Mailand operiert. Es wird erwartet, dass sie vier bis sechs Monate ausfallen wird, was bedeutet, dass die Team-Hoffnung den Wettkampf gegen die Zeit eindeutig verlieren wird.

"Ich fuhr auf einem flachen Abschnitt am Ende der Leo-Gurschler-Piste, der Schnee war perfekt – frisch präpariert am Vortag. Doch plötzlich hatten sich einige Schneeklumpen gebildet. Als ich in die lange Passage einbog, rutschte ich aus, mein linker Ski verhakte sich, ich blieb abrupt stehen, das Knie verdrehte sich – und ich hörte nur ein knackendes Geräusch. Sofort wusste ich, dass es schlecht aussah", berichtete sie gegenüber Sportnews.bz.

Obwohl eine Heilung vor den Olympischen Spielen einem medizinischen Wunder gleichkäme, will die Sportlerin aus Cuneo die Hoffnung nicht aufgeben. „Ich werde diese neue Herausforderung mit voller Energie angehen. In meiner bisherigen Laufbahn hatte ich wirklich Glück – keine schweren Verletzungen, bis gestern“, erklärte sie.

Bereits vor Bassino musste Marta Rossetti (26) auf derselben Trainingsstrecke einen Kreuzbandriss verkraften.

Das größte Sorgenkind ist jedoch Federica Brignone (35). Sie erlitt im April bei den italienischen Meisterschaften eine mehrfache Fraktur am Schien- und Wadenbeinplateau sowie einen Kreuzbandriss.

Seitdem trainiert die Italienerin täglich intensiv im Kraftraum, doch bislang war eine Rückkehr auf die Ski nicht möglich, was ihre Chancen auf eine Olympia-Teilnahme erheblich schmälert. „Ich weiß es nicht. Ich gebe mein Bestes. Ich arbeite wirklich hart daran“, sagte sie zu ihrer Lage.

Brignone ist derzeit beim Saisonauftakt des Weltcups im österreichischen Sölden vor Ort und musste mitansehen, wie die letzte verbliebene italienische Spitzenfahrerin Sofia Goggia (32) im ersten Lauf des Riesenslaloms stürzte.

Glücklicherweise blieb Goggia unverletzt und kann weiterhin hoffen, bei den Spielen in Mailand an den Start zu gehen. Sie möchte ihren Triumph von Pyeongchang 2018 wiederholen, als sie in der Abfahrt Gold gewann und damit den Höhepunkt ihrer Karriere feierte.